signet von  der Gemeinde Möglingen

Viktoria Lahres

Viktoria Lahres

Die Bürgermeisterin im Gespräch mit

Viktoria Lahres, Integrationsmanagerin

Bitte stellen Sie sich kurz vor:

Mein Name ist Viktoria Lahres und ich bin seit Anfang April die Integrationsmanagerin der Gemeinde Möglingen. Da es mir schon immer wichtig war, Menschen zu unterstützen, hatte ich zuvor für einige Monate die Leitung einer Flüchtlingsunterkunft in Kornwestheim inne. Ich bin in Charkiw/Ukraine geboren und wohne seit 2006 in Deutschland. Nach dem pädagogischen/sprachwissenschaftlichen Studium habe ich an der Uni Tübingen und an der VHS Leonberg Sprachen unterrichtet. An der VHS unterrichte ich weiterhin.

Welche Aufgaben haben Sie als Integrationsmanagerin?

Ich berate Einzelpersonen und Familien mit Migrationshintergrund und unterstütze sie bei der Unterbringung, Versorgung und Bewältigung von regelmäßigen Herausforderungen.
Das Ausfüllen von Formularen, die Betreuung und Beratung von Geflüchteten gehört zu meinem alltäglichen Arbeitsbild. Bildung und Arbeitsmarkteingliederung sind entscheidende Aspekte bei der Integration. Ich stelle sicher, dass Migranten Zugang zu Bildung und beruflichen Möglichkeiten bekommen, um ihre Fähigkeiten optimal einzusetzen.

Mit welchen Herausforderungen sind Sie tagtäglich konfrontiert?

Die Kommunikation mit Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen und mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen fordert mich. Zum Teil ist es schwierig, Informationen effektiv zu vermitteln und Missverständnisse zu vermeiden. Dabei helfen mir meine verschiedenen Sprachkenntnisse. Weiterhin hat jede Kultur ihre eigenen Normen, Werte und Verhaltensweisen. Einige der Migranten haben traumatische Erfahrungen in ihren Heimatländern oder auf der Flucht erlebt. Auf solche Erfahrungen gehe ich sensibel ein und versuche Zugang zu einer psychosozialen Betreuung bereitzustellen. Es ist zum Teil schwierig, Personen in das deutsche Bildungssystem und den Arbeitsmarkt zu integrieren, da Zugewanderte unterschiedliche Bildungsabschlüsse besitzen, die eine Anerkennung ihrer Qualifikationen erfordern – hierbei bin ich unterstützend tätig.

Welchen Eindruck haben Sie in den ersten Wochen ihres neuen Aufgabenfeldes gewonnen?

Meine Einsatzgebiete sind sehr vielfältig. Ich fühle mich in der Gemeinde aufgenommen und freue mich, dass ich den Menschen helfen kann. Durch meine tollen Kolleginnen und Kollegen fühle ich mich perfekt bei meiner Arbeit unterstützt.

Welche Faktoren sind wichtig, damit Menschen mit Migrationserfahrung ein Gefühl von Zugehörigkeit entwickeln?

Durch persönliche Kriegserfahrungen in der Ukraine kann ich mich gut in die geflüchteten Personen hineinversetzen. Sie müssen sich hier geborgen fühlen und ihre Ängste ablegen dürfen. Das ist die Grundvoraussetzung für ihre Integration. Ein Gefühl von Zugehörigkeit ergibt sich durch die Schuleingliederung der Kinder oder auch durch den sozialen Austausch, zum Beispiel durch Teilnahme im Vereinsleben. Die soziale Integration kann für Migranten auch eine Herausforderung darstellen. Durch Programme und Aktivitätenentwicklung kann man den Austausch zwischen Flüchtlingen und Bürgerschaft fördern, um soziale Bindungen zu stärken. Je schneller die deutsche Sprache beherrscht wird, desto besser funktioniert das Miteinander.

Welche Verzahnungen gibt es in unserer Gemeinde zwischen Integrationsmanagement und sonstigen Akteuren?

Als Integrationsmanagerin arbeite ich eng mit der kommunalen und sonstigen Einrichtungen zusammen. Ein wichtiger Punkt ist die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen, die sich aktiv einbringen und helfen, die neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger einzugliedern. Für die gute Zusammenarbeit bedanke ich mich herzlich bei allen.

Inwieweit sind Auseinandersetzungen mit Fremdenfeindlichkeit ein Teil ihres Alltags? Wie gehen Sie damit um?

Bislang ist bei mir das Thema noch nicht aufgekommen. Sollte dies auftreten, versuche ich schlichtend zu vermitteln.

Was wünschen Sie sich für ihre Arbeit und das Funktionieren unserer Gesellschaft?

Natürlich wünsche ich mir, dass meine Arbeit als Integrationsmanagerin erfolgreich ist. Mir ist wichtig zu betonen, dass Integration eine gemeinschaftliche Aufgabe ist, bei der alle Mitglieder der Gesellschaft aufgefordert sind, aktiv mitzuwirken.
Ein weiter Wunsch ist es, dass Menschen mit verschiedenen Hintergründen zusammenkommen, um voneinander zu lernen und engagiert am gesellschaftlichen Leben harmonisch teilnehmen zu können.