signet von  der Gemeinde Möglingen

Die Feuerwehr braucht ein neues Feuerwehrhaus. Darin sind sich alle einig, da das bestehende Gebäude in der Ortsmitte in die Jahre gekommen ist und bauliche Mängel aufweist. Beim „Wo“ und „Wie“ gibt es oft verschiedene Meinungen. Um auf beide Fragen objektive Antworten zu erhalten, wurde im Jahr 2017 ein Feuerwehrbedarfsplan mit Standortanalyse erstellt.

Darin wird der Ist-Zustand des Feuerwehrhauses als baulich und funktional unbefriedigend und als nicht ausreichend beschrieben. Die besonderen Problembereiche waren zu wenige Alarmparkplätze, fehlende Abgasabsauganlage, zu wenig Spindkapazitäten bzw. Umkleideflächen und keine Damenumkleiden, Heizung nicht steuerbar, Verkehrssituation um den Standort ungünstig, kein eigener Raum für Jugendfeuerwehr, keine Büroräume und zu wenig Lagerflächen. Im Vergleich zur DIN 14092 „Feuerwehrhäuser“ fehlen weitere Flächen für einen Trocknungsraum, Lehrmittelraum, Erste Hilfe/Lagebesprechung/Ruheraum und Bereitschaftsraum/Aufenthaltsraum.

Der Bedarfsplan empfiehlt zusätzlich, die Zahl der Aktiven zu erhöhen und einen Platz für ein weiteres Fahrzeug zu schaffen. Mit Hilfe der o.g. DIN und den Aussagen des Feuerwehrbedarfsplanes lässt sich ein Raumbuch erstellen, das in verschiedenen Workshops zusammen mit einer Beratungsgesellschaft, der Feuerwehr, Gemeinderatsvertretern und der Verwaltung an die lokalen Bedingungen in Möglingen angepasst wurde. Dabei wurden die notwendigen Flächen, die daraus resultierenden Baumassen, und Ausstattungsqualitäten erarbeitet und vom Gemeinderat am 10.02.2022 beschlossen. Ziel ist, ein für die Arbeit der Feuerwehr funktionales Gebäude zu errichten, gleichzeitig aber auch nachhaltig, ressourcenschonend und mit einem möglichst geringen Flächenbedarf zu bauen.

Feuerwehr Gebäude

Auch das Wo wurde im Feuerwehrbedarfsplan mit Standortanalyse intensiv bearbeitet. Grundsätzlich ist der heutige Standort bzgl. des Schutzzieles „Eintreffzeiten“ am geeignetsten. Gegen den Betrieb am heutigen Standort sprechen folgende, ernstzunehmende Faktoren:

Der Standort weist nicht die notwendige Fläche für ein modernes und von den Regelwerken gefordertes Feuerwehrgebäude einschließlich der Außenanlagen auf.

Aufgrund der Lärmimmissionen durch die Feuerwehr ist eine Baugenehmigung in direkter Nachbarschaft zum Wohnen nicht denkbar.

Für die Neugestaltung der Ortsmitte, die auch im Gemeindeentwicklungsplan festgeschrieben ist, ist es notwendig, dass die Feuerwehr an einen anderen Standort verlegt wird.

Drei Standortoptionen wurden, neben einer vergleichenden Betrachtung des derzeitigen Standortes, auf ihre Eignung aus bedarfsplanerischer Sicht, untersucht. Aus den Fahrzeit-Isochronen und den Ausrückzeitsimulationen lässt sich ableiten, dass die Standortoption Stammheimer Straße, südlich der L1140, insbesondere aus Sicht der Abdeckung des gesamten Gemeindegebietes als geeignet anzusehen ist. Der Standort wurde von den Bürgern in einem Bürgerentscheid am 12.12.2021 bestätigt.

Als nächste Schritte stehen folgende Aufgaben an:

  • Geklärt werden muss jetzt das „Umsetzungsszenario“. Dabei besteht die Möglichkeit, dass das Gebäude von einem Generalübernehmer gebaut oder über einen Architektenwettbewerb entwickelt wird. Dieser Fragestellung nimmt sich eine Arbeitsgruppe aus Gemeinderat, Feuerwehr und Verwaltung an. Eine abschließende Entscheidung hat der Gemeinderat zu treffen.
  • Der Kauf des Grundstücks entlang der Landesstraße nach Stammheim im Juli 2022.
  • Abklärung der baurechtlichen Randbedingungen. Hier geht es um die notwendigen Gutachten (Verkehrs-, Umwelt-, Artenschutzgutachten), die Erstellung der Bauleitpläne (Flächennutzungsplan, Bebauungsplan) und die Einleitung eines Zielabweichungsverfahren.

Weitergehende Anforderungen an das Projekt werden danach im Planungsprozess ab Leistungsphase 1 durch Architekten/Fachplaner in Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Verwaltung und Gemeinderat erarbeitet. Im Falle einer Vergabe an einen Generalunternehmer/-übernehmer müssten genauere Bauliche und Technische Anforderungen vor einer Ausschreibung erarbeitet werden, um Mehrkosten im Projekt zu vermeiden.