signet von  der Gemeinde Möglingen

Ivana Schweyer

Schweyer

Die Bürgermeisterin im Gespräch

mit Ivana Schweyer, Leiterin des Familien- und Ortsteilzentrums

Stellen Sie sich den Möglingern bitte kurz vor:

Mein Name ist Ivana Schweyer. Ich bin 34 Jahre alt und lebe mit meinem Mann und unseren beiden Kindern in Ludwigsburg. Ich bin Kindheitspädagogin mit Master-Abschluss in Sozialer Arbeit. Geboren bin ich in Tschechien, lebe seit 33 Jahren in Deutschland. Ich durfte von 2013-2016 bereits in Möglingen arbeiten, damals in der Schulkindbetreuung an der Hanfbachschule und noch unter meinem Mädchennamen Friedrich. Jetzt bin ich wieder hier und darf das neue Familien- und Ortsteilzentrum in der Silcherstraße leiten.

Was macht das Familien- und Ortsteilzentrum aus?

Im neuen Familien- und Ortsteilzentrum liegt, gerade weil es neu ist, das große Potential, gemeinsam mit den Menschen vor Ort Angebote zu schaffen, die wirklich gebraucht und gewünscht werden. Das Möglinger Motto „gemeinsam mehr bewegen“, trifft es meiner Meinung nach ganz gut. Hier kann jede*r Wünsche äußern oder sich mit Ideen einbringen. Sicherlich kann nicht alles umgesetzt werden, aber im Großen und Ganzen gibt es viel Spielraum.

Welche Angebote gibt es bereits?

Begonnen habe ich mit offenen Angeboten. Zum einen um die Menschen ohne große Anmeldehürden einzuladen, zum anderen um zu schauen, wer wirklich kommt und wo die tatsächlichen Bedarfe in der Praxis liegen.

Ganz besonders glücklich bin ich über das erste Angebot im Familien- und Ortsteilzentrum: Der Offene Treff „FreiRaum“ für Familien mit Kindern bis 2 Jahre, jeden Dienstag (ausgenommen Schulferien). Bereits vom ersten Mal an ist der Treff gut besucht, was für Anfänge relativ ungewöhnlich ist. Das freut mich sehr. Andererseits muss ich natürlich sagen, dass so ein Treffpunkt der mitunter größte Wunsch der Bürger*innen war. Von daher ist es bei diesen Treffen auch keine Sekunde still. Die Familien genießen den Austausch sehr. Das I-Tüpfelchen war für mich dann noch die Aufnahme meines Konzepts für den Offenen Treff in das baden-württembergische Landesprogramm „STÄRKE“. Damit unterstützt das Land bedarfsgerechte Bildungsangebote für Familien vor Ort.

So einen Offenen Treff gibt es von März an auch Freitagnachmittag.  Das Nachbarschaftscafé „FreiZeit“ soll so beispielsweise auch für berufstätige Familien eine Möglichkeit bieten, sich zu treffen. Genauso gut können sich dort auch ältere Menschen begegnen. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich das entwickelt.

Außerdem findet einmal im Monat „Formularhilfe“ statt. Hier biete ich meine Unterstützung beim Ausfüllen amtlicher Formulare (z.B. Kindergeld) an. Zweimal im Jahr gibt es einen „Spieletauschtag“ und ein „Willkommensfrühstück“ für werdende Eltern oder frische Neueltern. Bei letzterem können Familien ihre Fragen rund um die spannenden Themen Schwangerschaft, Geburt und Elternsein loswerden.

Neben diesen regelmäßigen Angeboten kommen im Laufe der Zeit immer wieder neue dazu: In den Schulferien finden ebenso einzelne Angebote statt. Am Weltfrauentag haben wir kurzerhand ein Frauenfrühstück mit den Damen der „Koran-Gruppe“ und des ehrenamtlichen Deutschkurses (vorwiegend Ukrainerinnen) organisiert. Auch 2 Vorträge von externen Anbietern konnten bereits für das Familien- und Ortsteilzentrum gewonnen werden.

Welche Angebote wünschen Sie sich noch? Wie kann die Umsetzung gelingen?

Ich glaube, dass auch Papas ab und zu den Bedarf haben, sich auszutauschen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung aus meinem Bekanntenkreis. So wäre zum Beispiel ein Vätertreff ein Angebot, für das ich ganz offen wäre. Hier bräuchte ich aber männliche Unterstützung. Demografisch gesehen könnte auch das Konzept „Leihoma/-opa“ oder „Vorlesepate/Vorlesepatin“ möglich sein. Da braucht es aber noch etwas mehr Bekanntheit, Vertrauen und ehrenamtliche Helfer*innen.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Jeder Tag ist ganz unterschiedlich. Hauptaufgabe ist Planung, Durchführung und Reflexion der Angebote, aber auch das ganze Management darum herum. Menschen ansprechen und gewinnen, Werbung machen, Berichte schreiben, einkaufen gehen, putzen und handwerkeln, Bestellungen tätigen. Zudem bin ich für die Koordination der Veranstaltungen insgesamt zuständig. Nebenbei versuche ich mich daran, eine Konzeption für das Familienzentrum zu schreiben.

Wo soll das Familien- und Ortsteilzentrum in 3 Jahren stehen?

Ein offener Betrieb ist langfristig gesehen sicher schön. Das wäre für Familien noch flexibler und in Anbetracht der hektischen Zeit bedarfsgerecht. Es soll einfach ein Ort sein, an dem sich die Möglinger*innen gerne treffen.