signet von  der Gemeinde Möglingen

Annette Seitz-Goldschmitt (links) und Annette Metzger (rechts)

Seitz-Goldschmitt und Metzger

Die Bürgermeisterin im Gespräch mit

Annette Metzger und  Annette Seitz-Goldschmitt

Leitungsteam Kinderkrippe Rathausplatz

Bitte stellen Sie sich persönlich kurz vor:

Mein Name ist Annette Metzger, ich bin verheiratet und habe 2 erwachsene Töchter. In Möglingen arbeite ich seit 2002 als Erzieherin. Im Jahr 2008 wurde von der Gemeinde die erste Ganztagesbetreuung für Krippenkinder eröffnet, die ich von Anfang an als Leitung mit aufbaute. Damals noch im Tandem mit Frau Gisela Pflugfelder und seit 2012 mit meiner Kollegin Annette Seitz-Goldschmitt, den „Annette²“.

Mein Name ist Annette Seitz-Goldschmitt und ich lebe ebenfalls in Asperg. Meine Leitungsteam-Kollegin kenne ich aus dem gemeinsamen Spielkreis mit unseren großen Kindern, also inzwischen 32 Jahre. Sie war es auch, die mich 2009 überzeugte nach vielen Jahren als Spielkreisleitung bei der FBA Asperg wieder richtig in den Beruf einzusteigen und seit 2012 als Tandem in der Leitung.

Sie leiten die Kinderkrippe als Führungstandem? Wie gelingt Ihnen, ein eingespieltes Leitungsteam zu sein?

Eine Einrichtung als Team zu leiten, erfordert gute Absprache untereinander, vor allem aber Vertrauen und Kompromissbereitschaft. Auch wenn wir einmal nicht einer Meinung sind, was eher selten passiert, diskutieren wir das professionell miteinander und präsentieren das Ergebnis mit einer Stimme vor dem Team. Für uns ist es hilfreich, dass wir uns schon so lange kennen und genau wissen wie die andere „tickt“. Die Aufgaben haben wir anhand unserer Vorlieben und besonderen Fähigkeiten verteilt, achten aber darauf, dass jede weiß was zu tun ist.

Was macht Ihre Einrichtung aus? Welches pädagogische Konzept verfolgen Sie?

In unserer kleinen familiären Einrichtung erfahren die Kinder durch einen strukturierten Tagesablauf Halt und Sicherheit. Unser täglicher Spaziergang durch Wind und Wetter bietet den Kindern vielfältige Naturerfahrungen und ist uns aufgrund der kleinen Räumlichkeiten sehr wichtig. Wir arbeiten situationsorientiert, damit die Kinder ihre individuellen Anlagen, Begabungen und Talente entwickeln können. Wir möchten Ihnen Zeit zum Wachsen und Reifen geben und sehen uns dabei als geduldige Zuschauer, die dort helfen, wo es nötig ist und abwarten, wo es möglich ist. Kleinkinder können sich oft noch nicht artikulieren, deshalb ist es besonders wichtig, aufmerksam und sensibel ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und ihnen Geborgenheit und Sicherheit zu geben.

Welche Herausforderungen müssen im Alltag gemeistert werden?

Unsere Kinder haben oft unterschiedliche Bedürfnisse und brauchen sehr viel Aufmerksamkeit und Anleitung. Das erfordert von den Fachkräften ein hohes Maß an Wachsamkeit, Feinfühligkeit und Beobachtungsgabe. Eingewöhnungen brauchen einen besonderen Zeitrahmen, denn eine Bindung kann nur behutsam von der Bezugserzieherin aufgebaut und dann an die anderen Fachkräfte weitervermittelt werden. Die Beteiligung (Partizipation) ist uns sehr wichtig, deshalb versuchen wir, die Kinder in alle Alltagsverrichtungen aktiv einzubinden. Herausfordernd sind auch die verschiedenen Entwicklungsphasen der Kinder, z.B. die Autonomiephase, das Setzen und die Einhaltung von Grenzen oder die Begleitung bei den kleinen Übergängen des Tagesablaufs.

Wie schaffen die Kinder gut den Übergang von Krippe zu Kita?

Sofern Kinder innerhalb Möglingens wechseln, wird mit der Bezugserzieherin der neuen Einrichtung ein Termin zum „schnuppern“ ausgemacht und der neue Kindergarten mit der bisherigen Bezugserzieherin besucht. In der Krippe sprechen wir in den letzten Wochen vor dem Wechsel oft darüber und vermitteln dem Kind ein positives Bild von der bevorstehenden Veränderung.

Wie kann aus Ihrer Sicht dem Fachkräftemangel begegnet werden?

Das ist ein schwieriges Thema. Einerseits ist uns bewusst, dass wir schnellstmöglich zusätzliches Personal brauchen, andererseits ist unserer Ansicht nach der Beruf nur dann attraktiv, wenn gute Bedingungen herrschen. Das heißt, der Betreuungsschlüssel muss stimmen, die Bezahlung der hohen Herausforderung und Qualität der Arbeit angepasst werden, es müssen Qualifizierungen angeboten werden, die dann auch entsprechend honoriert werden. An einer personell gut ausgestatteten Kita mit ausgebildeten Fachkräften wird nicht nur Betreuung geleistet, sondern qualitativ hochwertige pädagogische Bildung. Deshalb sehen wir eine kurze Zusatzausbildung von fachfremdem Personal kritisch. Wir versuchen, unsere PraktikantInnen von dem Beruf zu überzeugen und zeigen ihnen, wie schön und erfüllend unser Arbeitsgebiet sein kann. Durch zusätzliche bezahlte Ausbildungsangebote wie PIA wurde schon Positives erreicht. Solche Möglichkeiten sollten verstärkt werden.

Wie nehmen Sie Eltern mit in die Entwicklungsarbeitet Ihrer Krippe?

Wir informieren unsere Eltern in täglichen Tür- und Angelgesprächen. Zusätzlich machen wir strukturiert vorbereitete Entwicklungsgespräche. Themen die die Eltern an uns herantragen werden aufgenommen und in unseren Teamsitzungen zeitnah bearbeitet. Über die Ergebnisse unserer pädagogischen Tage werden die Eltern informiert. Mit dem Elternbeirat wird 2-mal jährlich ausführlich über Themen und Interessen der Eltern gesprochen.

Über die Kita-App sind alle Eltern schnell über Aktuelles informiert. Zusätzlich gibt es monatlich ein Elternbrief zu aktuellen oder pädagogischen Themen und wir versenden unseren Morgenkreis mit, den wir täglich mit den Kindern machen. Dadurch haben die Eltern die Möglichkeit, die Lieder und Fingerspiele mit ihren Kindern auch zu Hause zu spielen.