signet von  der Gemeinde Möglingen

Elke Peters

Elke Peters

Die Bürgermeisterin im Gespräch mit

Elke Peters, Leiterin Schulkindbetreuung an der Löscherschule

Stellen Sie sich bitte kurz vor:

Meine Kindheit habe ich größtenteils auf der Insel Norderney verbracht. Einen Kindergarten habe ich nie besucht. Die meiste Zeit zum Spielen habe ich in den Dünen verbracht.

Nach einigen Standortwechseln lebe ich nun schon viele Jahre hier und bin seit 30 Jahren für die Gemeinde Möglingen als Erzieherin tätig. Seit 2007 leite ich die Schulkindbetreuung an der Löscherschule (SKB LS).

Jahrelang war ich auch als Übungsleiterin für den Bereich Leichtathletik des TV Möglingen tätig.

Als Ausgleich zu meiner Arbeit bin ich sehr gerne in der Natur unterwegs und lese gerne anspruchsvolle Literatur.

Was macht die Schulkindbetreuung in Ihrem Haus aus?

Unsere Einrichtung besuchen durchschnittlich 85 Kinder. Während den Schultagen betreuen wir die Kinder vor und nach dem Unterricht, also von 7:00 - 8:30 Uhr und von 12:00 – 14:00 bzw. 17:00 Uhr. In den Schulferien (außer in den Weihnachtsferien und den ersten 3 Wochen der Sommerferien) ist die SKB durchgehend von 7:00 – 17:00 Uhr geöffnet. Für die Kinder wird täglich ein Mittagessen angeboten und am Nachmittag gibt es einen kleinen Snack – unsere von den Kindern heißgeliebte Knusperrunde!

Unser Alltag ist mit dem Essen, dem Erledigen der Hausaufgaben, AG´s der Schule etc. sehr strukturiert und es bleibt wenig Zeit für die Kinder zum freien Spiel. Daher ist uns das Planen einer attraktiven Freizeitpädagogik gemeinsam mit den Kindern ebenso wichtig, wie eine aufmerksam gestaltete Hausaufgabenzeit.

Ihre Freispielzeit können die Kinder gemeinsam mit uns in unseren Funktionsräumen (Bauen, Kreativ, Spiele, Sport und Musik) je nach Lust und Laune verbringen.

Was haben Sie als Leitung im Haus für Aufgaben?

Neben der Organisation des Betriebs gilt es die Qualität der Teamarbeit zu sichern, Elterngespräche zu führen und Kooperationen mit der Schule, Schulsozialarbeit, Jugendhilfeeinrichtungen usw. aufrecht zu erhalten. Aufgrund meiner pädagogischen Grundhaltung bin ich während unserer Öffnungszeiten immer in der Betreuung zu finden und kann so verschiedene Rollen im Alltag einnehmen.

Dazu gehören z. B.:

Beobachterin:

ich lasse den Kindern so viel Freiraum wie möglich, damit sie ihre Entwicklungsaufgaben bewältigen und an Selbstständigkeit gewinnen können.

Impulsgeberin:

wenn die Kinder selbstständig spielen, muss ich entscheiden ob, wann und wie ich agiere. Oft reicht ein kleiner Impuls aus…

Moderatorin:

Kinder im Schulalter regeln vieles selbst. Es kann aber auch sein, dass sie nicht mehr weiterkommen oder im Streit tatsächlich Grenzen verletzen. Dann müssen die Kinder unterstützt werden. Nicht, indem man ihnen die Lösung anbietet, sondern den Kindern hilft, selbstständig zu einer Lösung zu kommen.

Lernende:

Die Kinder haben vielfältige Interessen, die sie auch mit in die Einrichtung bringen. Sammelkarten, Computerspiele und andere Dinge, die aktuell auf dem Markt und in Mode sind. Ich muss nicht alles gut finden, aber den Kindern Interesse und Neugier entgegenbringen.

Und das ist noch lange nicht alles…

Gibt es Verbindungen zu den Schulen und der Schulsozialarbeit?

Selbstverständlich! Wir arbeiten sehr gut und eng zusammen.

Mit der Schulsozialarbeit bin ich so gut wie täglich im Gespräch und mit der Schulleitung der Löscherschule findet einmal im Monat eine Gesprächsrunde statt. Auch mit den Lehrern kommuniziere ich nach Bedarf. Wir alle haben für uns jederzeit und immer ein offenes Ohr.

Für ein gutes Miteinander (Familie, Schule, SKB) ist es meiner Meinung nach enorm wichtig, dass sich alle Beteiligten für das Kind verantwortlich fühlen und ihre Ziele untereinander abstimmen.

Mit welchen Schwierigkeiten haben Sie umzugehen?

Mir gefällt der Begriff Schwierigkeiten nicht. Ich würde es eher als Herausforderung sehen.

Eine Herausforderung ergibt sich aus der Tatsache, dass die Kinder in einer Entwicklungsphase in unsere Einrichtung kommen, in der sie immer mehr Freiraum (auch unkontrollierten!) benötigen, um sich weiterentwickeln zu können. Gemeinsam kindgerechte Lösungen zu entwickeln ist nicht immer einfach, weil mit dem Zusammenleben in der SKB verbundene Regeln, Strukturen und Grenzen zu vermitteln und ihnen andererseits altersentsprechende Freiräume ermöglicht werden müssen.

Ebenfalls eine Herausforderung besteht darin, dass alle Kinder ungefähr zur gleichen Zeit bei uns eintreffen, essen, Aufgaben erledigen und ihre Freizeit gestalten: ein großes Pensum, für das relativ wenig Zeit zur Verfügung steht. Es gilt alle Kinder wahrzunehmen um z.B. auf ihre Erlebnisse (im Schulvormittag) eingehen zu können. Ruhige Randzeiten fehlen.

Auch das Wechselspiel zwischen Schul- und Ferienzeit ist eine Herausforderung. In den Ferien sind die Kinder den ganzen Tag in der Einrichtung und benötigen – entsprechend ihren Bedürfnissen – eine bestimmte Tagesstruktur sowie ansprechende Angebote.

Und für mich die größte Herausforderung: „die Arbeit nicht mit nach Hause zu nehmen…“

Was macht Ihnen besonders Freude an Ihrer Arbeit?

Da gibt es soooo viel und nichts, was mir keine Freude macht!

Ich mag sehr das gemeinsame spielen, lachen, plaudern, streiten, trösten, diskutieren, Gruselgeschichten erfinden, vorlesen, tanzen…einfach auf Augenhöhe der Kinder zu sein!

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Gesundheit und weiterhin eine vertrauensvolle und achtsame Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, um den Kindern eine bestmögliche Entwicklung gewährleisten zu können.

…und gerne möchte ich ein Buch schreiben, sobald ich mehr Freizeit habe. Der Titel steht schon fest, ich hoffe der Rest kommt auch noch!