Kommunale Wärmeplanung
Die Kommunale Wärmeplanung (KWP) im „Strohgäu Konvoi“, bestehend aus Asperg, Markgröningen, Möglingen und Tamm, ist abgeschlossen. In einer Online-Veranstaltung für die Bürger:innen der vier Kommunen wurden nun die Ergebnisse vorgestellt. Neben vielen Daten zum aktuellen Wärmebedarf, der derzeit zum Großteil über Gas- und Ölheizungen gedeckt wird, wurde den rund 70 Teilnehmenden auch der Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung vorgestellt. Durch die Veranstaltungen hinweg zeigte sich, dass die KWP ein anspruchsvolles Thema ist, das alle Menschen betrifft.
Der Markgröninger Bürgermeister Jens Hübner begrüßte die Teilnehmenden stellvertretend für den Konvoi. Herr Steffen Petruch von der Energieagentur des Landkreises Ludwigsburg erläuterte im ersten Vortrag anschaulich, wie die Gesamtschau der KWP und die für einzelne Bürger relevanten Fragen zusammenhängen und wie der derzeitige gesetzliche Rahmen im Energiebereich aussieht. Die Grundkomplexität der Wärmeplanung, so könnte ein kurzes Fazit lauten, liegt darin, dass die Planung und die Umsetzung nicht in der Verantwortung derselben Institutionen liegen. Die KWP ist die strategische Planung der Kommunen. Wie die Bürger:innen zukünftig heizen, entscheiden sie selbst als Vermieter:innen und Hauseigentümer:innen.
Mit Spannung erwartet wurde die Ergebnisvorstellung im zweiten Vortrag durch Herrn Dr. David Fischer vom beauftragten Planungsbüro Greenventory. Fischer zeigte neben dem Status Quo der aktuellen Wärmeversorgung unter anderem auch die sogenannten „Transformationspfade“ bis 2040 auf, sprich Szenarien zur Entwicklung bei Energieträgern und Emissionen. Auch die Lage der Wärmenetzeignungsgebiete in den Kommunen wurde präsentiert.
Das Kernergebnis der KWP im Konvoi Möglingen: Theoretisch reichen die erkannten Potenziale zur Deckung der Wärmebedarfe vollständig aus. Die Betonung liegt hierbei jedoch auf „theoretisch“, da diese Feststellung noch keine Bewertung der Wirtschaftlichkeit und tatsächlichen Umsetzbarkeit umfasst. Auch, das stellten die Referenten klar, ergibt sich aus der Identifikation eines Eignungsgebietes im Rahmen der KWP kein rechtlicher Anspruch auf den Ausbau eines Wärmenetzes in diesem Gebiet. Trotz dieser Einschränkungen ist die KWP ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Zukunft der Wärmeversorgung. Ihre Durchführung ist Voraussetzung für weitere Schritte und sichert somit die zukünftige Handlungsfähigkeit der Kommunen sowie ihrer Bürgerinnen und Bürger.
Im Anschluss an die Ergebnisse des KWP stellten die Kommunen Asperg, Markgröningen, Möglingen und Tamm ihre konkreten nächsten Schritte für die Umsetzung des KWP vor, welche nun den Gemeinderäten zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Mit dieser wird im Herbst gerechnet. Danach sind die Voraussetzungen für die Umsetzung erfüllt und die geplanten Maßnahmen in den Kommunen können anlaufen.
Folgende Maßnahmen stehen zur Beschlussfassung durch den Gemeinderat an:
Möglingen
- BEW-Machbarkeitsstudien für Wärmenetze: Raite II, Neue Ortsmitte, Schule & Sportcampus: Evaluierung der Machbarkeit für den Neubau von Wärmenetzen, Fokus auf technische und ökonomische Machbarkeit.
- BEW Transformationsplan Löscher: Ausarbeitung eines Plans zur Optimierung und Erweiterung des Wärmenetzes, inklusive Effizienzsteigerung und C02-Reduktion.
- Geothermie-Gutachten: Analyse der Einsatzmöglichkeiten von Geothermie im Stadtgebiet, unter Berücksichtigung geologischer, technischer und wirtschaftlicher Kriterien.
- Sanierungsmanagement: Durchführung von Energieberatungen und Informationskampagnen zur Effizienzverbesserung im Bestandsbau.
- PV-Offensive im Stadtgebiet: Unterstützung beim Ausbau von PV-Anlagen